Mein Name ist Alvin Chai und ich bin in Malaysia geboren und aufgewachsen. Der Beruf des Zahntechnikers war nicht meine erste Wahl. Ich wechselte die Branche erst nach dem erfolgreichen Abschluss eines Bachelor-Studiums in der Gebäudevermessung an der Universität Malaya in Kuala Lumpur. Nach meinem Studienabschluss im Jahre 2008 merkte ich, dass dies nicht meine berufliche Zukunft sein würde. So entschied ich mich, im Dentallabor meines Onkels den Beruf des Zahntechnikers zu erlernen. Nach der fast zweijährigen Ausbildung wollte ich meine Kenntnisse und Fähigkeiten vertiefen. Ich bewarb mich um einen Studienplatz an der TAFE in Sydney, Australien, und schloss 2012 mit dem Diplom in Dentaltechnologie (International Student Certificate of Excellence) ab.
Als ich 2012 als ausgebildeter Zahntechniker nach Singapur zurückkehrte, setzte ich meine Leidenschaft in einigen zahntechnischen Großlaboren fort, die sich auf CAD/CAM- und vollkeramische Restaurationen spezialisiert hatten. Hier habe ich die Bedeutung von technologischen Werkzeugen und Hilfsmitteln kennengelernt, die in unserem Geschäftsumfeld Vorteile und Chancen bringen können. In den folgenden Jahren habe ich berufsbegleitend an der Kaplan Higher Education Academy in Singapur studiert und mit dem „Advanced Diploma in Business and Management“ (2016) und dem „Bachelor of Arts in Business Administration“ (2018) abgeschlossen. Seitdem fokussiere ich auf die Verbesserung meiner handwerklichen Fähigkeiten und Techniken in Kombination mit den digitalen Technologien, um die Arbeitsprozesse vorhersehbarer, kostengünstiger und effizienter zu gestalten. Ich glaube, dass die Verknüpfung zwischen analogen und digitalen Arbeitsprozessen der Schlüssel zur Verbesserung der Gesamtarbeitsleistung zwischen Zahnarztmedizin und Zahntechnik ist.
Ich bin derzeit als Teilhaber bei Digital Dental Lab Pte Ltd Singapore tätig und für alle Themen der klinischen Prothetik und den Laborbetrieb verantwortlich. Die Schwerpunkte meiner zahntechnischen Tätigkeit liegen im Bereich Keramik, Kronen- und Brückenarbeiten. Weitere Aufgabengebiete sind:
- Implantatarbeiten: individuelle Abutments, zementiert und verschraubt
- CAD/CAM-Anwendung: Designen von Abutments, Zirkon-Kronen- und Brückengerüsten
- Verblenden mit Schichtkeramik auf Zirkon und Lithiumdisilikat, ästhetische Veneers
- Umwandlung von STL-Dateien für den 3D-Druck von Modellen und die Gerüstherstellung
- Anwendung von verschiedenen CAD-Software-Programmen (z. B. 3Shape, Exocad, Amann Girbach, Formlabs, Asiga, RapidShape u.v.m.) und die anschließende CAM-Bearbeitung
- Training vor Ort für Zahnärzte, zahnmedizinische Assistenten und Zahntechniker zu den Themen Intraoralscannen und Farbnahme am Patienten
- Sicherstellung der Befolgung der Präparationsrichtlinien durch die Zahnärzte vor Beginn der digitalen Prozesse und der Herstellung der Restaurationen
- Unterstützung vor Ort bei technischen Fragen, Software und Hardware
- Wartung von Software und Maschinen zur Minimierung von Ausfallzeiten
- Zusammenarbeit, Wissensaustausch und Unterstützung von Zahnärzten und Zahntechnikern bei Problemen im Fertigungsprozess
- Unterstützung von Transformationsprozessen mit dem Ziel des effizienten Ressourceneinsatzes, um das gewünschte Ergebnis für Zahnarzt und Patient zu erreichen.
Wie man erkennen kann, haben die digitalen Fertigungsprozesse für mich einen hohen Stellenwert. Sie erhöhen die Effizienz und stellen einen gleichbleibenden Qualitätsstandard bei der Herstellung der Restaurationen sicher. Jedoch erfordern die digitalen Prozesse neben dem technischen Know-how auch allgemeines Wissen über Form und Funktion der Zähne sowie des gesamten Kauapparates. Der für mich größte Vorteil der digitalen Fertigung ist der Zeitgewinn, und diese Zeit kann ich dann in die Verblendung und somit Ästhetik der Restauration investieren.
Was ist Deine berufliche Vision? Was möchtest Du beruflich erreichen?
Meine Vision ist, ein anerkannter Zahntechniker für hochwertige Ästhetik in Südostasien zu werden.
Mein Ziel ist, meine Kunden und Patienten Tag für Tag mit hochwertigen Restaurationen zu versorgen und aus jedem Fall das Maximum herauszuholen. In Südostasien führt die Ästhetik in der Zahnheilkunde ein Nischendasein. Wegen der großen Nachfrage nach einheitlichem und billigem Zahnersatz investieren nur sehr wenige Labore in hohe Standards bei der Laborausstattung und in Fortbildung. Ich habe den Beruf des Zahntechnikers gewählt, weil ich anders sein und mich von der Masse abheben will. Neben Patienten, die sich nur eine Standardversorgung leisten können, gibt es aber auch eine wachsende Zahl an Patienten, die sich hohe Qualität und ästhetischen Zahnersatz wünschen.
Durch meinen Fokus auf die Ästhetik werde ich als Labor für gehobene Ansprüche wahrgenommen und habe für mich und mein Unternehmen ein gutes Image erarbeitet. Sehr gerne würde ich in naher Zukunft ein Teil von Sascha Heins eLAB Instructor Team werden, mein Wissen teilen und ein Botschafter für hohe Ästhetik in Südostasien werden.
Was bedeutet für Dich Erfolg – was ist Deine Definition?
Erfolgreich zu sein wird sehr unterschiedlich interpretiert und fast jeder hat eine andere Vorstellung oder Erwartung. Je nachdem, mit wem man spricht, bekommt man eine andere Antwort. Erfolg kann an sehr unterschiedlichen Aspekten gemessen werden: Familie, Gesundheit, Wohlstand, Einfluss und vieles mehr. Für mich ist Erfolg etwas Unerreichbares. Es ist eine Lebensphilosophie, die sich durch wechselnde Lebensumstände verändern kann. Erfolg wird durch Dinge oder Erlebnisse spürbar, die wir im Leben schätzen. Gerade in der jetzigen Zeit bedeutet Erfolg für mich, das Leben in vollen Zügen zu genießen, gesund zu bleiben, eine glückliche Familie zu haben und Dinge zu tun, die mich glücklich machen – nämlich als Zahntechniker mit Keramik zu arbeiten.
Was ist Deine Inspiration und Motivation? Was treibt Dich an?
Meine Motivation ist die Herstellung von Kronen, Brücken und Veneers, die im Patientenmund natürlich und überwältigend schön aussehen. Dafür muss man viel lernen und üben. Dieses Ziel zu erreichen ist mein Antrieb und meine Motivation. Ich möchte weiterhin von den großen Meistern auf der ganzen Welt lernen, das Wissen bei meiner täglichen Arbeit umsetzen und magische Ergebnisse erzielen.
Was hat Dich zu der professionellen Person gemacht, die Du heute bist?
Zahntechniker war nicht mein erster Beruf. Ich bin erst mit Ende 20 in die Dentalbranche eingestiegen, nachdem ich festgestellt hatte, dass ich für meinen ersten Beruf keine große Leidenschaft entwickeln konnte. Dass ich Zahntechniker geworden bin, habe ich meinem Onkel zu verdanken. Er führte ein Dentallabor, brachte mir den Beruf des Zahntechnikers näher, erkannte mein Talent und meine Bestimmung und förderte mich. Da ich meine berufliche Laufbahn erst sehr spät begonnen hatte, wollte ich keine weitere Zeit verlieren und beschloss, fortan die Zeit zu nutzen, um viel zu lernen, zu üben und hart zu arbeiten. Und das tue ich mit Freude und Leidenschaft.
Wer hat Dich geprägt?
Eine Person, die mich in meiner beruflichen Entwicklung sehr gefördert und meiner Karriere einen enormen Auftrieb gegeben hat, ist Sascha Hein. Als ich 2018 mit dem eLAB-Protokoll zu arbeiten begann, gewann ich großartige und neue Kenntnisse, wie das Licht die Farbe natürlicher Zähne beeinflusst. Mit der Unterstützung der Farbmessung und den Analyse-Tools gelingt es mir heute sehr gut, natürliche Zähne nachzubilden.
Welches war Dein bis heute am besten gelöster Fall? Was war die besondere Herausforderung dabei?
Herausfordernde Fälle gab es schon einige, aber ich würde nicht sagen, dass ich bisher einen sogenannten „am besten gelösten Fall“ hatte. Es gibt immer etwas, das man optimieren kann, weshalb ich ständig versuche, mich zu verbessern. Der von mir gezeigte Fall, ist eine verschraubte Implantatkrone.
Der Fall war deshalb schwer zu lösen, weil die Patientin mit der Versorgung bereits schlechte Erfahrungen in einer anderen Klinik gemacht hatte und mit dem Ergebnis nicht zufrieden war. Deshalb waren die an mich gestellten Anforderungen besonders hoch. Es gab drei Dinge zu berücksichtigen:
- Das Formen eines perfekten Emergenzprofils für die Implantatkrone
- Eine möglichst perfekte Farbanpassung an das Restzahngebiss
- Die Anforderung, die Krone nach nur einem Besuch in der Zahnarztpraxis ohne Nachbesserung herzustellen, um auch dem guten Ruf der Zahnarztpraxis und deren Services gerecht zu werden.
Letztendlich haben wir es als Team gemeistert, die Patientin nach nur einem einzigen Besuch und ohne Nacharbeit zufriedenzustellen. Ich war sehr zurückhaltend bei der Verwendung von gelblichen Farbtönen im zervikalen Bereich, da die Patientin ihre Zähne bleichen lassen wollte. Die Krone war im Halsbereich etwas zu hell, jedoch war das wegen der niedrigen Lippenlinie beim Lächeln nicht sichtbar.
Welche Empfehlung möchtest Du jungen Zahntechnikern mit auf den Weg geben?
Zunächst musst Du Dir darüber klar werden, was Du im Leben oder im Beruf erreichen willst. Dabei solltest Du auf Deine innere Stimme hören und Deinem Gefühl folgen.
Stelle Dir selbst folgende Fragen:
Was machst Du am liebsten? Warum bin ich hier?
Sobald Du das „Warum“ kennst, ist das „Wie“ nicht mehr so schwer. Du musst einfach anfangen zu arbeiten – es tun.
Solange Du die Frage nach dem „Warum“ noch nicht beantwortet hast, solltest Du Dich nicht zufriedengeben. Suche weiter nach einer Antwort, bis Du sie gefunden hast. Manchmal findet man die Lösung nicht in der Zahnmedizin oder Zahntechnik, sondern anderswo.
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CREATION VC
Veneering Composite
Komposit ist ein Material, das durch seinen hohen Füllstoffgehalt in seiner Haltbarkeit und seiner ästhetischen Performance den Vergleich zur Dentalkeramik nicht scheuen muss; in einigen Bereichen, wie zum Beispiel der Opaleszenz, ist es ihr sogar weit überlegen.
Creation VC besticht durch seine herausragende Ästhetik, seine Funktionalität und durch seine vielseitige, flexible Anwendbarkeit.
Ähnlich den Creation-Keramiken verfügt es über sehr opake, farbintensive Dentine und Opakdentine, die in Kombination mit den vielen Schmelz-, Effekt- und Transpamassen auch bei geringer Schichtstärke zu naturidentischen Verblendungen führen. Und da Creation VC sowohl als Pasten- als auch als Flow-Variante erhältlich ist, bietet es eine große Spielwiese an Verarbeitungstechniken.